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SKS Meilentörn 2021

Am 24.9.21 war es wieder soweit! Wir starteten mit 2 Autos nach Sukosan zur Marina Dalmacia. Bei Zabok, unweit nördlich von Zagreb, machten wir Station und verweilten eine Nacht in dem schönen Hotel Dvorac Gjalski mit tollem Garten.  Die Crew, Schüler Christian und Eike, sowie Vereinsmitglied Tobias und Co-Skipper Jürgen sowie Skipper Oliver, verbrachten einen schönen Abend und besprachen bei Karlovac schon Details wie Einkaufsliste und so manches Seemannsgarn wurde auch bereits gesponnen.

Unser Boot, eine Dufour 412, Baujahr 2017, erhielten wir erst sehr spät, da die Vorgänger das Boot in keinem sehr schönem Zustand hinterlassen hatten. Spannend war, dass wir keine Rettungsinsel bekamen. Dies sei in Kroatien für Boote <45ft nicht vorgeschrieben. Die Beleuchtung war auch nicht KVR-gemäß. Für uns war das die Entscheidung, bei diesem Unternehmen keine Boote mehr zu chartern.

Der Ausbildungstörn stand unter dem Motto „Meilentörn“. Die Tage werden im Herbst bekanntlich kürzer und so entschlossen wir uns zur Durchführung einer Nachtfahrt, mit dem Plan,  möglichst viele Seemeilen  zusammenzubringen.  Sonntag Morgen, nachdem wir erst mal Moorings beim Nachbarboot anders platziert hatten, damit wir Raum zum Manövrieren bekamen, ging es dann los. Es war ein sehr wenig Platz zwischen Steg 7 und 8, es ging trotzdem alles gut.

Der erste Tag sollte eigentlich gleich in die Nacht führen - aber natürlich kommt es immer anders als geplant. Wir hatten kaum Wind und viel Motorstunden auf dem Weg nach Veli Rat. So sollte es auch in der Nacht sein, wobei zudem noch vereinzelt Gewitter gemeldet waren. Also wurde die Nachtfahrt verschoben und in Veli Rat festgemacht. Ein paar Segelstunden hatte wir dann vor Veli Rat doch noch. Bei leichtem Wind erhielten unsere Schüler den ersten Eindruck vom Segeln mit einer Yacht. Abends zeigte sich, dass die Entscheidung, nicht weiter zu fahren, gut war. Ein Gewitter kam vom Westen und der Wind frischte so sehr auf, dass bei einem Boot vor Anker die Ankerleine riss. Alle halfen zusammen, das Boot am Steg festzumachen, was dann auch ohne Schaden gelang.

Am zweiten Tag sollte  die Nachtfahrt dann auch stattfinden. Die Route war geplant von Veli Rat nach Vis oder Hvar, westlich entlang der Kornaten, etwas weiter draußen (ca. 10 sm), damit wir keine Fischernetze mitnehmen. Zu Beginn hatten wir wieder mal keinen Wind. Der Wetterbericht kündigte für 17:00 bis 20:00 Uhr Wind aus Nordwesten an, so war die Frage: Fahren wir weiter oder gehen in einen Hafen? Die Crew entschied: Weiterfahren! Trotz Motorengeräusch erblickten wir am Nachtmittag noch drei Wale, die kurz auftauchten um Luft zu holen. Es ist immer wieder ein erhebendes Gefühl Meeressäuger zu sehen. Die Nachtfahrt verlief reibungslos unter Segel und war ein tolles Erlebnis. Das Ziel wurde dann wegen des Windes noch einmal auf Maslinica (Insel Solta) geändert. Ein wirklich schnuckliger Hafen, jedoch nicht ganz billig.

Maslinica sollte unser Scheitelpunkt sein. Am 4. Tag ging es wieder Richtung Sukosan. Das nächste Ziel war Tribunj. Der Tag war bis Nachmittag ohne Wind. In Kroatien kann es öfter vorkommen, dass der Wind fehlt. Bei ersten Segelversuchen besuchte uns noch eine Delphin-Familie. Gegen Nachmittag konnten wir noch 3 Stunden bei gutem Wind segeln. In Tribunj angekommen, erhielten wir dann die „tolle“ Nachricht, dass für Donnerstag Bora laut Wetterbericht mit 3-5 Bft. vorhergesagt war. 

Wir entschieden uns, trotz Boravorhersage auszulaufen - und das war eine gute Entscheidung! Kaum aus dem Hafen und durch die erste Inselgruppe Richtung Westen, wurden die Segel Reff1 gesetzt, später dann auf Reff2. Bei Wind um die 25-28kn und in Spitze 33kn hatten wir einen super Spaß und unsere beiden Neulinge konnten erste Starkwind-Erfahrungen machen. Es ist halt etwas anderes mit 7-8 kn (Spitze 8,7 kn) zu fahren, als bei 5-6kn Wind und 2kn Fahrt zu segeln. Es bot sich ein herrlicher Blick auf die „BORA“ Wolken am Gebirge. Den Abend verbrachten wir in Pirovac, einer Marina südöstlich von Murter und sehr empfehlenswert. Bei diesem Wind war der Steg dort sehr günstig und wir konnten gegen den Wind anlegen.

Freitag, unser letzter Tag ...  und wieder war der Wetterbericht uns nicht freundlich gesonnen. Schwacher Wind aus nordwestlichen Richtungen, also genau Gegenwind. So entschlossen wir uns, zuerst zu einem Bojenfeld zu fahren und das Anlegen an der Boje zu üben. Welch eine willkommene Gelegenheit auch gleich noch ein Bad zu nehmen! So konnte Christian seine Tradition fortsetzen, bei einem Kroatien Urlaub mindestens einmal mit Meer gewesen zu sein. Nach dem Badestopp ging es nach Sukosan und überraschenderweise frischte der Wind bis auf 4 Bft auf. So konnten wir die letzte Etappe nicht wie erwartet mit Motor, sondern vielmehr bei herrlichem Wind unter Segeln zurücklegen Viel Kreuzen und viel Verkehr machten allen Spaß! Die Vorfahrtsregeln unter Segel sind jetzt auch kein Thema mehr :).

Nach einem wunderschönen Segeltag erreichten wir Sukosan und ein facettenreicher Ausbildungstörn ging zu Ende. Alle waren begeistert! Nach 225 Seemeilen hatten wir unser Ziel, viele Meilen zu fahren, erreicht. Eike, unser Kameramann, schneidet noch einen Film, auf den wir schon sehr gespannt sind.

Danke an die Crew und die super Stimmung an Bord.

Oliver

Bilder des Törns